Alkoholismus im Film

Über Alkohol (Drogen) ist viel geschrieben worden, aus jeder Perspektive. Sei es aus wissenschaftlicher, therapeutischer oder aus ganz persönlicher Sicht. Auch im Film ist immer schon mal gerne getrunken worden. In vielen Wildwestfilmen ist Whiskey die einzige Nahrungsaufnahme der Protagonisten. Oft zieht sich der Schluck wie ein Roter Faden durch die Handlung. Als Running Gag z.B. in 'Cat Balou' mit Lee Marvin. Auch das Melodram gibt es, in dem der Trinker sein Selbstmitleid und Weltschmerz mit Alkohol ertränkt z.B. 'Die Katze auf dem heißen Blechdach' von Richard Brooks oder 'In den Wind geschrieben' von Douglas Sirk. Und es gibt den Säuferfilm a la Charles Bukowski, in dem das Trinken zum Lebensziel erklärt wird.
Hier ist eine Liste von Filmen in denen das Thema Alkoholismus problematisiert wird. Sie ist nicht vollständig und die Reihenfolge unterliegt auch keiner Bewertung.

Der Trinker D, 1995
Literaturverfilmung nach dem Roman von Hans Fallada
Regie: Tom Toelle
Darsteller: Harald Juhnke, Jutta Wachowiak, Deborah Kaufmann, Christian Grashof, Eberhard Esche, Mey Lan Chao, Dietrich Körner, Raidar Müller-Elmau, Thomas Neumann

Hauptfigur ist der Getreidehändler Erwin Sommer mit seiner eher grossbürgerlicher Frau. Die billigere Konkurrenz schnappt ihm die Aufträge weg. Er sieht sich dem doppelten Druck nicht gewachsen: den neuen Erfolgsrezepten der Zeit und der unerschütterlichen Tüchtigkeit der Gemahlin, die stets etwas "Höheres" von ihm erwartet hat. Sommer lässt eine Flasche aus dem Keller kommen. Der Wein rinnt durch seine Kehle wie ein Sturzbach in der Schneeschmelze. Eine Orgie schon diese Szene, ein Akt der Befreiung: nach unten und immer tiefer. Wie im Zeitraffer demonstriert der dem Korn ergebene Erwin Sommer den unaufhaltsamen Absturz. Nur mit der Flasche kann dieser Trinker so sein, wie er möchte und es vielleicht ist: bindungslos, frei, voller Erlebnissehnsucht und Erfahrungskraft. Ein Schwächling im Leben, ein selbstironischer, zärtlicher, gewaltiger Rauschheld, der seiner Frau die neue Perspektive mitteilt: Auch ganz unten gibt es Gefühle - Schmerzen und Freuden. Dem Verlust von Selbstbewusstsein in quälenden Augenblicken der Nüchternheit hätte allerdings noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden können. Erwin Sommer verkommt schliesslich im Kriminellen, verstummt in der Kolportage (seine Frau heiratet den ärgsten Konkurrenten) und begeht am Ende eine Art Selbstmord.

Wie ein Licht in der Nacht D, 2011
Regie: Florian Baxmeyer
Darsteller: Christiane Hörbiger,Klaus J. Behrendt, Friedrich von Thun, Susanna Simon, Jodie Leslie Ahlborn, Mick Heller, Anja Antonowicz, Katharina Schütz, Arnd Klawitter, Jörn Knebel, Katja Danowski

Der tristen Handlung zum Trotz ist "Wie ein Licht in der Nacht" kein deprimierendes Drama: dank Hörbiger, dank Näters Drehbuch und dank Florian Baxmeyers Führung seiner Hauptdarstellerin. So lange Carlas Dasein in geregelten Bahnen verläuft, ist sie gutgelaunte Mitläuferin: keinem Umtrunk abgeneigt, immer gut drauf; und eine exzellente Verkäuferin. Doch ohne echtes Privatleben geht ihr mit dem Rückzug aus dem Beruf auch der einzige Halt verloren. Ohne Effekthascherei, aber dramaturgisch eminent wirkungsvoll inszeniert Baxmeyer den Alkohol als Schlinge, die sich immer enger zuzieht. Als einziger Freund entpuppt sich schließlich ein Mann, den Carla in ihrer Arroganz wie einen Leibeigenen behandelt: Hausmeister Keller (Klaus J. Behrendt), trockener Alkoholiker, erkennt die Abwärtsspirale; er wird zu ihrer letzten Hoffnung.

Dunkle Tage D, 1999
Regie: Margarethe von Trotta
Darsteller: Suzanne von Borsody, Stefanie Stappenbeck, Siggi Kautz, Steffen Groth, Andras Fricsay Kali Son, Pamela Knaack, Marie Helen Dehorn, Therese Hämer, Rolf Kanies, Cornelius Lehmann, Wolfgang Packhäuser, Karina Schieck, Stefanie Schimanski, Konstantin Wecker

Nach dem Tode ihres Mannes greift Angela Rinser, eine anerkannte Fremdsprachensekretärin und Mutter von zwei Kinder, immer häufiger zur Flasche und kommt schließlich von ihr nicht mehr los. Es beginnt der soziale Abstieg bis zur Verwahrlosung, doch die eigentliche Tragödie spielt sich für die beiden heranwachsenden Kinder ab, die die Trunksucht der Mutter geheim halten - aus Furcht vor allgemeiner Verachtung und aus Angst, im Heim zu landen. Nach Jahren gelingt schließlich dem Sohn der Ausbruch aus der verlogenen Familienbindung, während für die Tochter nach einer gescheiterten Liebe der Abstieg zur Saufkumpanin der Mutter beginnt ...

Mein Mann der Trinker D, 2008
Regie: Bodo Fürneisen
Darsteller: Prof. Ludwig Wohlsted - Robert Atzorn, Prof. Annemarie Wohlstedt - Franziska Walser, Svenja Tucher - Sonja Baum, Dr. Ulrike Katzner - Imogen Kogge, Dr. Scheffler - Ulrich Wiggers, Dekan Lutz Kirchner - Peter Lerchbaumer, Lucie Kirchner - Birgit Koch

Annemarie Wohlstedt hat sich und ihren Mann Ludwig stets als glückliches und krisenfestes Paar empfunden. Doch nun mehren sich die Anzeichen, dass Ludwig ein massives Alkoholproblem hat, das er lange Zeit vor ihr und seinen Studenten versteckte. Gegen seinen Willen nimmt sie den Kampf mit der Sucht ihres Mannes auf. Dabei kann sie auch der Frage nicht ausweichen, welchen Schmerz Ludwig mit dem Alkohol betäubt ...

Mein Name ist Joe GB, 1998 (Originaltitel: My Name is Joe)
Regie: Ken Loach
Darsteller: Peter Mullan, Louise Goodall, David Mckay, Lorraine McIntosh, Scott Hannah, David Peacock, Gordon McMurray, James McHendry, Paul Clark, Stephen McCole, Simon MacAllum, Paul Gillan, Stephen Docherty, Paul Doonan

Der 37-jährige Extrinker Joe bekämpft seine Sucht bei den Anonymen Alkoholikern. Außerdem trainiert er eine Fußballmannschaft straffälliger Jugendlicher. Dabei verliebt er sich in die Sozialarbeiterin Sarah, die ihm neuen Halt gibt. Doch dann holt ihn seine Vergangenheit ein...

Leaving Las Vegas US, 1996 (Originaltitel: Leaving Las Vegas)
Regie: Mike Figgis
Darsteller: Nicolas Cage, Elisabeth Shue, Julian Sands, Richard Lewis, Steven Weber, Kim Adams, Laurie Metcalf, Emily Procter, Stuart Regen

Drehbuchautor Ben Sanderson ist in Hollywood längst dem Suff verfallen. Als er deswegen seinen Job verliert, reist er nach Las Vagas um sich zu Tode zu saufen. Dabei trifft er das einsame Edel-Callgirl Sera. Wie er lebt sie am Rande der Gesellschaft. Die beiden Außenseiter erleben unverhofft eine offenherzige, leidenschaftliche Liebe. Doch durch Bens exzessive Sauferei ist der Tod nicht aufzuhalten...

Die Legende vom heiligen Trinker IT, 1998
Spielfilm nach der Erzählung von Josph Roth
Regie: Ermanno Olmi
Darsteller: Rutger Hauer, Anthony Quayle, Sandrine Dumas, Dominique Pinon, Jean-Maurice Chanet

Göttliche Wunder verändern das Leben eines Pariser Clochards.

When a Man loves a Woman US, 1993 (Originaltitel: When a man loves a woman)
Regie: Luis Mandoki
Darsteller: Meg Ryan, Andy Garcia, Ellen Burstyn, Tina Majorino, Mae Whitman, Lauren Tom, Phillip Seymour Hoffman, Eugene Roche, Gail Strickland, Susanna Thompson, Erinn Canavan, Latanya Richardson

Alice und Michael Green sind ein echtes Traumpaar. So sieht es zumindest aus. Doch Alice ist ein äußerst labiler Charakter. Ihre Stimmungen schwanker enorm: Mal ist sie ausgelassen wie ein Teenager, dann wieder vergisst sie einfach, sich um ihre beiden Töchter zu kümmern. Michael muss erkennen, dass seine Frau schwer alkoholkrank ist. Die Ehe gerät in eine schwere Krise...

28 Tage US, 1993 (Originaltitel: 28 Days)
Regie: Betty Thomas
Darsteller: Sandra Bullock, Dominic West, Viggo Mortensen, Steve Buscemi, Azura Skye

Gwen Cummings (Sandra Bullock) ist Schriftstellerin, aber in erster Linie eines: betrunken. Als sie nicht nur die Hochzeit ihrer Schwester versaut, sondern auch noch mit einem Auto in einem Vorgarten landet, hat sie die Wahl, entweder ins Gefängnis zu gehen oder eine Entziehungskur zu machen. Sie entscheidet sich für das Letztere, fühlt sich von der Institution zuerst angewidert und von den Mitpatienten ausgestoßen. Doch bald entdeckt sie nach und nach, dass das Leben auch in alkoholfreien Zustand seinen Reiz hat.

Sehnsucht D, 2004
Regie: Ciro Cappellari
Darsteller: Misel Maticevic, Katharina Schüttler, Christian Lessiak, Judith Stößenreuter, Hans Michael Rehberg, Karin Ugowski

Die Psychologiestudentin Lisa wird nach einem Kletterunfall ins Krankenhaus eingeliefert. Dort lernt sie den Chirurgen Alexander kennen und sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Doch langsam wird Lisa klar, dass Alexander Alkoholiker ist. Trotz der Meinung ihrer Freunde will sie ihrem Geliebten helfen. Ganz auf sich gestellt versuchen die Beiden, die Zeit des Entzugs gemeinsam durchzustehen.

Heute habe ich nicht getrunken F, 2009 (Originaltitel: Un singe sur le dos)
Regie: Jacques Maillot
Darsteller: Francis: Gilles Lellouche, Jeanne: Carole Franck, Louis: Marc Chapiteau, Sylviane: Laurence Cordier, Gaspard: Romain Houplain

Francis ist ein erfolgreicher Verkäufer in einem renommierten Autohaus. Er hat hohe Abschlusszahlen, auch wenn er neuerdings von anderen überflügelt wird. Sein übermäßiger Alkoholkonsum führt dazu, dass Francis auch in der Gegenwart seiner Familie und seiner Freunde immer öfter die Kontrolle über sein Verhalten verliert. Die Reaktionen: Irritation bei den Freunden und Angst und Verzweiflung bei seiner Frau. Die unglücklich verkettete Reihe von Dominosteinen einmal angetippt, verliert er seinen Job und alles Ansehen bei anderen, den letzten Halt.

Das verlorene Wochenende US, 1948 (Orginaltitel: The Lost Weekend)
Regie: Billy Wilder
Darsteller: Ray Milland (Don Birnam), Jane Wyman (Helen St. James), Phillip Terry (Wick Birnam), Howard Da Silva (Nat, Bartender), Doris Dowling (Gloria), Frank Faylen ('Bim' Nolan), Mary Young (Mrs. Deveridge), Anita Sharp-Bolster (Mrs. Foley), Lillian Fontaine (Mrs. Charles St. James ), Lewis L. Russell (Charles St. James)

Der erfolglose und alkoholkranke Schriftsteller Don Birnham wohnt zusammen mit seinem Bruder Wick in einem New Yorker Apartment. Nachdem es Wick gelungen ist, seinen Bruder zehn Tage von der Flasche wegzuhalten, überlässt er ihn eines Abends sich selbst und geht mit seiner Freundin ins Theater. Don macht sich sofort auf die Suche nach etwas Trinkbarem und landet in einer Bar wo er sich betrinkt. Es bleibt jedoch nicht ohne Folgen für Don und er erlebt ein Horror-Wochenende.

Rückfälle D, 1977
Regie: Peter Beauvais
Darsteller: Günter Lamprecht, Veronika Bayer, Johanna Hofer, Ilsemarie Schnering, Ullrich Matschoss, Tana Schanzara

Nach einer Entziehungskur will Manfred Burger (Günter Lamprecht) sein Leben neu ordnen. Doch einem erfolgversprechenden Beginn folgt das private wie berufliche Desaster: Die Beziehung zu seiner Frau Eva (Veronika Bayer) liegt in den letzten Zügen, und eine feste Arbeit ist nicht in Sicht. Verzweifelt bäumt sich Burger gegen eine Entwicklung auf, deren Konsequenz er voraussieht…

Faktotum US,NOR 2005 (Orginaltitel: Factotum)
Verfilmung des autobiografisch gefärbten Romans von Charles Bukowski
Regie: Bent Hamer
Darsteller: Matt Dillon, Didier Flamand, Tony Lyons, Adrienne Shelly, Fisher Stevens, Lili Taylor, Marisa Tomei, Karen Young

Der Schriftsteller Henry "Hank" Chinaski hält sich mit diversen Jobs mehr schlecht als recht über Wasser, um sich mit dem wenigen Geld, das ihm bleibt, all dem widmen zu können, was ihn wirklich interessiert: Frauen, Alkohol, Zigaretten – und das Verfassen von Geschichten, die jedoch kein Mensch veröffentlichen will...

Barfly US, 1987 (Orginaltitel: Barfly)
Drehbuch: Charles Bukuwski (Autobiografisch geprägter Säuferfilm)
Regie: Barbet Schroeder
Darsteller: Mickey Rouke, Faye Dunaway, Alice Krige, Jack Nance, J.C. Quinn, Frank Stallone

Henry Chinaski (Mickey Rourke) ist ein Säufer, wie er im Buche steht. Jeden Tag hängt er in derselben Kneipe ab, wo er sich regelmäßig im Hinterhof mit Barkeeper Eddie (Frank Stallone) blutige Schlägereien liefert. Das bürgerliche Leben stößt ihn ab, es geht ihm nicht darum, den amerikanischen Traum zu leben oder in das System zu passen. Eines Abends trifft Henry die attraktive Trinkerin Wanda (Faye Dunaway), bei der er sofort einzieht. Doch die Liebe reicht erst mal nur bis zur nächsten Whiskyflasche. Die junge, gutsituierte Verlegerin Tully Sorenson (Alice Krige), die ein Literaturmagazin herausgibt, hat unterdessen einen Privatdetektiv auf Henry angesetzt. Sie war nämlich derart von den eingesendeten Kurzgeschichten des Straßenpoeten angetan, dass sie ihn nicht nur unbedingt groß rausbringen will, sondern sich auch ein wenig in ihn verschossen hat…

Die Schlinge PL, 1958 (Orginaltitel: Petla)
Regie: Wojciech Jerzy Has
Darsteller: Gustaw Holoubek, Aleksandra Slaska, Teresa Szmigielowna

Ein Tag im Leben eines Trinkers in den 50er Jahren. Kuba Kowalski möchte vom Alkohol loskommen. Er wohnt allein in einer desolaten Wohnung und verliert allmählich den Kontakt zu früheren Bekannten, deren insistierende Fragen ihn nerven. Seine Verlobte Krystyna soll ihn zum Arzt begleiten, der eine Entwöhnungskur einleiten soll. Kuba muss den Tag alleine überstehen. Telefonanrufe vertreiben ihn aus de Wohnung. Ziellos irrt er durch die Strassen, Alkohol-Werbung irritiert ihn. Er wird in eine Schlägerei verwickelt und zur Polizeiwache gebracht, wo er einen randalierenden Gewohnheitstrinker im Delierium Tremens erlebt. Kuba sucht deprimiert ein Lokal auf und betrinkt sich. Ein Leidensgenosse überzeugt ihn davon, dass kein Trinker seiner Sucht entfliehen kann ...

Ganz normal verrückt IT/F, 1981 (Orginaltitel: Storia di ordinaria follia)
Nach dem Roman von Charles Bukowski 'Tales of ordinary Madness'
Regie: Marco Ferreri
Darsteller: Ben Gazzara, Ornella Muti, Tanya Lopert, Susan Tyrell, Roy Brocksmith, Katia Berger

Charles (Ben Gazzara) hat nur zwei Freunde: Sex und Alkohol. Dabei sucht er die wahre Liebe. Bei der Hure Cass (Ornella Muti) scheint er sie zu finden.

Ein Mädchen vom Lande US, 1954 (Orginaltitel: The Country Girl)
Regie:George Seaton
Darsteller:
Bing Crosby, Grace Kelly, William Holden, Anthony Ross, Gene Reynolds, Jacqueline Fontaine

Frank Elgin (Bing Crosby) war einst ein Broadway-Star, seit dem Unfalltod seines Sohnes ist er ein Säufer. Als der Regisseur Bernie Dodd (William Holden) ihm die Chance zum Neubeginn gibt, unterstützt Franks Frau Georgie (Grace Kelly) ihren Mann nach Kräften - und fällt dabei Dodd auf…

Rosetta B, 1999 (Orginaltitel: Rosetta)
Regie:Luc Dardenne, Jean-Pierre Dardenne
Darsteller: Emilie Dequenne, Fabrizio Rongione, Anne Yernaux, Bernhard Marbaix, Oliver Gourmet

Belgien ganz unten: Voller Wut hetzt Außenseiterin Rosetta, die mit ihrer alkoholkranken Mutter in einem Wohnwagenpark lebt, durch ihr erbärmliches Leben, sucht verzweifelt Arbeit, um "raus aus diesem Loch" zu kommen, dazuzugehören. So buddelt sie jeden Morgen auf dem Weg in die Stadt ihre wenigen Habseligkeiten aus der Erde - samt der guten Schuhe: ein Paar Gummistiefel.
Die Brüder Luc und Jean-Pierre Dardenne, deren kompromissloses Werk 1999 in Cannes die Goldene Palme gewann, zeigen Rosettas Kampf am Rande der Wohlstandsgesellschaft als hyperrealistisches, beinahe dokumentarisches Sozialdrama. Im Zentrum: Laiendarstellerin Emilie Dequenne, auf Schritt und Tritt von der Handkamera verfolgt. Unruhige Bilder im Dogma-Stil und Dequennes eindringliches Spiel machen "Rosetta" zu einem Kinoerlebnis, das unter die Haut geht.

Die Asche meiner Mutter IRL, US, 1999 (Orginaltitel:Angela's Ashes)
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Frank McCourt
Regie: Alan Parker
Darsteller: Emily Watson, Robert Carlyle, Joe Breen, Ciaran Owens, Michael Legge, Ronnie Masterson, Pauline McLynn, Liam Carney

Franks Familie wandert 1934 aus den USA zurück nach Irland aus. Hier muss der Vater Arbeit suchen, die er aber nicht findet bzw. bald wieder verliert. Oft bekommt die Großfamilie nur wenig oder gar nichts zu essen, was meist an der Trunksucht des Vaters liegt, der – falls er mal Arbeit hat – das verdiente Geld oft im Pub versäuft.
„Frankies“ Kindheit ist geprägt von hartem Alltag beim Kohletransport in Limerick und den ständigen Abweisungen der katholischen Kirche und wird nur von Kinonachmittagen und der späteren Romanze mit Theresa, einem wohlhabenden, aber todkranken Mädchen, aufgehellt. Doch Frankies Ziel ist klar: er möchte zurück nach Amerika.

Unter dem Vulkan US, 1984 (Orginaltitel:Under the Volcano)
Regie: John Housten
Darsteller: Albert Finney, Jacqueline Bisset, Anthony Andrews, Ignacio Lopez Tarso, Katy Jurado, James Villiers, Dawson Bray, Carlos Riquelme, Jim McCarthy.

Aus Verzweiflung und in selbstzerstörerischer Absicht wird der ehemalige britische Konsul Geoffrey Firmin in Mexiko zum Alkoholiker. Dies ist auch der Grund, warum ihn seine Frau Yvonne verlassen hat. In seiner Todessehnsucht zieht Firmin schließlich noch andere mit sich...
Vor dem Hintergrund des traditionellen mexikanischen Totenfestes beschreibt Regie-Ikone John Huston recht makaber die letzten Stunden eines Mannes, dem das Schicksal übel mitgespielt hat. Dabei entwirft Huston ein Porträt voller Metaphern. Brillant: Hauptdarsteller Albert Finney! Das opulente Kinodrama wurde 1984 mit dem Jury-Spezialpreis in Cannes für den Regisseur und dessen Gesamtwerk geehrt.

Geblendeter Augenblick A, 1986
Regie: Gert Jonke nach seiner eigenen Novelle
Darsteller: Peter Fitz, Stuart Rudlin, Rudolf Wessely, Peter Simonischek, Katalin Zsigmondy

US-Soldat Raymond Bell (Stuart Rudin) erschießt 1945 während der Sperrstunde den Zivilisten Anton Webern (Peter Fitz). Schuldgefühle treiben ihn in den Alkoholismus.

In den Fängen des Wahnsinns US, 1996 (Orginaltitel: Where Truth lies)
Regie: William H. Molina
Darsteller: John Savage, Kim Cattrall, Malcolm McDowell, Candice Daly, Eric Pierpoint

Vergeblich versucht der Psychiater Dr. Ian Lazarre, seinen Kummer über den tragischen Unfalltod seiner ersten Frau in Alkohol zu ertränken, bis seine jetzige Gattin und sein bester Freud ihn in eine Spezialklinik für Suchtkranke einweisen. Statt medizinischer Hilfe warten dort eine Reihe bizarrer Tests und Experimente auf den Patienten. Lazarre hat nur eine Chance. Er muss aus dieser Hölle entfliehen.

Jacknife US, 1989 (Orginaltitel: Jacknife)
Regie: David Hugh Jones
Darsteller: Robert De Niro (Joseph 'Jacknife' Megessey), Kathy Baker (Martha Flannigan), Ed Harris (David 'High School' Flannigan), Sloane Shelton (Shirley), Ivar Brogger (Depot Mechanic), Michael Arkin (Dispatcher), Tom Isbell (Bobby 'Red Sox' Buckman), Kirk Taylor (Helicopter Gunner), Jordan Lund (Tiny), Charles S. Dutton (Jake), George Gerdes (Tony), Josh Pais (Rick)

Fünfzehn Jahre nach dem Vietnam-Krieg versuchen zwei befreundete Männer noch immer vergeblich, in ein normales Leben zurückzufinden. Der alkoholkranke Lastwagenfahrer David wird von der Erinnerung daran geplagt, wie sein bester Freund brutal getötet wurde. Joseph "Jacknife" Megessey besucht ihn um zu helfen, das Trauma zu überwinden. Als Joseph sich dabei in Davids fürsorgliche Schwester Martha verliebt, kommt es zwischen den beiden ehemaligen Kameraden zum Streit.

Die Stimme im Spiegel US, 1958 (Orginaltitel: Voice in the Mirror )
Regie: Harry Keller
Darsteller: Richard Egan, Julie London, Walter Matthau, Troy Donahue, Harry Bartell, Peggy Converse, Ann Doran, Mae Clarke, Max Showalter, Hugh Sanders

Seit dem Tod seiner Tochter hängt Jim Burton (Richard Egan) an der Flasche. Auch seine geduldige Frau Ellen (Julie London) kann seinen Abstieg nicht aufhalten. Erst als Jim andere Alkoholiker kennen lernt, dämmert ihm: Er kann sich selbst nur helfen, wenn er anderen eine Hilfe ist…

Die Sünden der Mutter US, 2009 (Orginaltitel: Sins of the Mother )
Regie: Paul A. Kaufman,
Christian Vincent
Darsteller: Jill Scott, Christian Vincent, Nicole Beharie, Mike Coleman, Maxine Guess

Die junge Shay (Nicole Beharie) muss ein Jahr an der Uni aussetzen und kehrt widerwillig zu ihrer Mutter (Jill Scott) zurück. Die hat inzwischen als ehemalige Alkoholikerin den Weg zur Selbsthilfegruppe und in die Kirche gefunden. Doch Jahre des Missbrauchs und des Alkohols lassen sich nicht einfach so beiseite schieben.

Die Tage des Weines und der Rosen US, 1962 (Orginaltitel: Days of Wine and Roses )
Regie: Blake Edwards
Darsteller: Jack Lemon, Lee Remick, Charles Bickford, Alan Hewitt, Tom Palmer, Maxine Stuart

Public-Relations-Manager Joe Clay lernt bei einem Job die Sekretärin Kirsten Arnesen kennen. Sie verlieben sich, heiraten etwas überstürzt und bekommen eine Tochter. Joes Neigung zum Alkohol überträgt sich bald auf Kirsten. Joes Leistungen im Job lassen nach, er wird in eine texanische Kleinstadt versetzt, letztlich gefeuert, als Kirsten eines Nachts im Suff versehentlich die Wohnung in Brand setzt und er sofort zu ihr eilt. Sie beschließen, ein für alle mal trocken zu werden.

Bis zur bitteren Neige A/BRD, 1975
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Johannes Mario Simmel
Regie: Gerd Oswald
Darsteller: Maurice Ronet, Suzy Kendall, Susanne Uhlen, Christine Wodetzky, Karl Renar, Ferdy Mayne, Rudolf Fernau

Peter Jordan, einst der gefeierte Kinderstar von Hollywood, dann vergessen und über der großen Enttäuschung hemmungslos dem Trunk verfallen, schwer belastet mit einem Schuldkomplex, weil er eine von ihm geliebte Berliner Jüdin in der »Kristallnacht« 1938 verraten hat, noch mehr in Schuld verstrickt durch eine verhängnisvolle leidenschaftliche Bindung an seine Stieftochter- dieser Peter Jordan kämpft verzweifelt um sein Comeback. Jedes Mittel ist ihm dabei recht. Natascha Petrowna, eine russische Ärztin, verhilft ihm zur Flucht nach Rom, zu einem Psychotherapeuten. Hier »beichtet« der völlig Zerrüttete seine Schuld, und während in der ganzen Welt Peter Jordans Comeback zur großen Sensation des Films wird, erlebt er in der Stille sein menschliches Comeback: Im allerletzten Augenblick entschließt er sich, den »schweren Weg zu gehen« und seine Schuld zu büßen.

Das Irrlicht It/Fr, 1963 (Orginaltitel: Le Feu follet)
Verfilmung des Romans von Pierre Drieu la Rochelle
Regie: Louis Malle
Darsteller: Maurice Ronet, Lena Skerla, Yvonne Clech, Hubert Deschamps, Jean-Paul Moulinot, Mona Dol

Alain Leroy hatte alles, was das Leben angenehm und lebenswert macht: Er war gut aussehend, charmant und dank seines Esprits ein Star der Pariser Gesellschaft.Aber innerlich ist er zerrissen, ein zerbrechlicher Mensch, der zu Melancholie, Schwermut und Selbstmitleid neigt. Er flüchtet sich in den Alkohol, sein Trost sind die Cocktails und durchlebten Nächte in den Bars und Clubs. Nach einer Entziehungskur in einer Privatklinik außerhalb von Paris hat er seine Alkoholprobleme offensichtlich überwunden und wird als geheilt entlassen. Seine Jugend ist vorrüber, doch er fühlt sich nicht in der Lage sich als Erwachsener in die Gesellschafft einzugliedern. In einem letzten Versuch, wieder an sein altes Leben anzuknüpfen, fährt er nach Paris und besucht jeden seiner alten Freunde, welche mittlerweile Akdemiker, Künstler oder erfolgreiche Mitglieder der High Society sind. Er hofft bei ihnen, den Angekommenen, doch noch ein Lebensmodell zu finden, das ihm lebenswert erscheint.

Bessere Zeiten S, 2011 (Orginaltitel: Svinalängorna)
Verfilmung des Romans von Susanna Alakoski
Regie: Pernilla August
Darsteller: Noomi Rapace, Ola Rapace, Tehilla Blad, Ville Virtanen, Rasmus Troedsson, Junior Blad, Alpha Blad, Selma Cuba

Leenas morgendliches Familienidyll mit ihrem Mann Johan und ihren beiden Töchtern wird durch einen plötzlichen Telefonanruf beendet. Das Krankenhaus von Ystad teilt ihr mit, dass ihre Mutter, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, im Sterben liegt. Auf Druck von Johan macht sich Leena widerwillig mit ihrer Familie auf den Weg zu ihr. Bereits auf der Fahrt zum Krankenhaus machen ihr nun die Erinnerungen an ihre schlimme Kindheit zu schaffen, die sie seit Jahren verdrängt.

Portraits Deutscher Alkoholiker D, 2011
Dokumentarfilm
Regie: Carolin Schmitz

Die sechs Menschen, die in diesem Film von ihrer Alkoholsucht erzählen, bleiben anonym. Sie sind nur auf der Tonebene präsent, was nicht etwa daran liegt, dass sich die Interviewten scheuten, ihre Geschichte auch vor laufender Kamera zu erzählen. Die Regisseurin hat sie gar nicht erst darum gebeten. Denn Carolin Schmitz geht es in ihrem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm nicht darum, der Alkoholsucht als persönlichem Schicksal ein individuelles Gesicht zu geben oder zu moralisieren.

Julia Fra,Bel, 2008
Thriller
Regie: Erick Zonca, Camille Natta
Darsteller:
Tilda Swinton (Julia), Saul Rubinek (Mitch), Kate del Castillo (Elena), Aidan Gould (Tom), Jude Ciccolella (Nick), Bruno Bichir (Diego), Horacio Garcia Rojas (Santos), Kevin Kilner (Johnny), John Bellucci (Phillip), Ezra Buzzington (George), Roger Cudney (Frank), Eugene Byrd (Leon), Carl Dillard (Henry), Camille Natta (Karen), Neko Parham (Ejay)

Julia ist 40 und Alkoholikerin. Sie ist manipulativ, unzuverlässig, eine notorische Lügnerin. Zwischen Alkohol und gelegentlichen One-Night-Stands schlägt sich Julia mit Gelegenheitsjobs durchs Leben. Als sie die Mexikanerin Elena kennen lernt, bittet diese Julia für Geld darum, ihren Sohn zu entführen. Bewaffnet mit Flachmann und einer Pistole, bringt Julia den Jungen in ihre Gewalt und fordert ein hohes Lösegeld. Doch damit beginnen ihre Probleme erst. Hals über Kopf begibt sie sich auf die Flucht in Richtung Mexico.

Komasaufen D, 2013
Drama
Regie: Bodo Fürneisen, Bernd Böhlich
Darsteller:
Markus Quentin, Aglaia Szyszkowitz, Oliver Mommsen, Kai Scheve, Anna-Lena Klenke, Julius Nitschkopf, Paula Knüpling

Dem 16-jährigen Lukas fällt es schwer, sich mit dem Freund seiner Mutter Beate zu arrangieren, dem zielstrebigen und karriereorientierten Karsten. Bei Lukas sind Erfolge aller Art eher selten. Wäre es möglich, würde er lieber bei seinem Vater Jochen wohnen, der eine mäßig erfolgreiche Autowerkstatt betreibt, statt mit Karsten und Beate ins neue Haus zu ziehen. Zumal er auch in der Schulclique, zu der er so gerne gehören möchte, nicht anerkannt ist. Bisher hat Lukas mit Alkohol nicht viel zu tun gehabt, aber nach einem ausnahmsweise erfolgreichen Nachmittag in der Werkstatt seines Vaters bemerkt er die entspannende Wirkung eines Feierabendbiers. Auch in der Clique, in der Hochprozentiges eine Selbstverständlichkeit ist, wird alles einfacher, als Lukas mitzutrinken beginnt. Er kommt sogar der reizvollen Sylvia ein bisschen näher und ist dabei, als die verhasste Mathelehrerin gedemütigt wird. Lukas macht sich nicht klar, welche Folge der exzessive Alkoholkonsum für ihn und die anderen hat. Aber auch Beate bemerkt nicht, dass der erste Vollrausch ihres Sohnes ein tiefergehendes Zeichen ist.

Ein Affe im Winter Fr, 1962 (Un singe en hiver)
Drama, Komödie
Regie: Henri Verneuil
Darsteller: Jean Garbin
, Jean-Paul Belmondo, Suzanne Flon, Gabrielle Dorziat, Hella Petri, Anne-Marie Coffinet

J
uni 1944, Tigreville, ein kleines Urlaubsörtchen an der normannischen Küste: Hotelbesitzer Albert Quentin träumt sich wie jeden Abend in weite Ferne. Im Alkoholrausch reist er zurück in seine Vergangenheit und durchlebt wieder einmal in Gedanken die großen Abenteuer, die er einst als Quartiermeister des französischen Expeditionskorps in China erlebte. Doch das Besäufnis wird jäh unterbrochen, als das Örtchen plötzlich von den Alliierten bombardiert wird. Albert verspricht seiner Frau Suzanne hoch und heilig, dem Alkohol abzuschwören, sollten die beiden diese Nacht überleben. Gesagt, getan.
Jahre später steigt der junge Werbeagent Gabriel Fouquet im Hotel der Quentins ab, um seine kleine Tochter Marie im Mädchenpensionat zu besuchen. Genau wie einst Albert, lässt der Trinker im Rausch die Vergangenheit aufblühen: Er träumt von Spanien und seiner ehemals glücklichen Ehe. Albert fühlt sich dem jungen Träumer verbunden und spürt auch in sich selbst wieder das Bedürfnis nach einem großen Rausch.
EIn Affe im Winter dürfte im übrigen einer der wenigen filmischen Liebeserklärungen an den Rausch(Alkohol) sein.

You kill me USA, 2007
Krimikomödie
Regie: John Dahl
Darsteller:
Ben Kingsley, Téa Leoni, Luke Wilson, Dennis Farina, Philip Baker Hall, Bill Pullman, Marcus Thomas, Scott Heindl, Alison Sealy-Smith, Aron Tager, Jayne Eastwood

Frank Falenczyk (Ben Kingsley) ist ein Auftragsmörder in seiner polnisch-stämmigen Mafia-Familie in Buffalo, New York. Er ist Alkoholiker und als er einen Auftrag vermasselt, der seine Familie in ernsthafte Schwierigkeiten stürzt, entscheidet sein Onkel Roman Krzeminiski, der die Geschäfte der Familie leitet, ihn nach San Francisco zu schicken, damit er sein Alkoholproblem bekämpft. Er wird in eine Arbeit bei einem Bestatter gedrängt und geht zu Treffen der Anonymen Alkoholiker, wo er auch von seinem Beruf berichtet, und dass er seine Sucht bekämpfen muss, um seine Aufträge ordentlich erledigen zu können. Er verliebt sich in die Managerin Laurel Pearson, die er bei einer Bestattungsfeier kennenlernt. Mittlerweile bedroht eine aufstrebende irische Bande das Familiengeschäft in Buffalo und, als die Situation eskaliert und beinahe seine gesamte Familie von der irischen Bande getötet wird, fühlt sich Frank zurückberufen. Zusammen mit Laurel zieht er in den Kampf gegen die irische Bande. Zum Schluss tötet er Edward O'Leary, den Kopf der irischen Familie, mit mehreren Schüssen. Frank geht weiterhin zu den Anonymen Alkoholikern und ist seit diesem Ereignis trocken. Frank und Laurel Pearson bleiben trotz seiner Vergangenheit ein Paar.

Flight USA, 2012
Drama
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller:
Denzel Washington, Kelly Reilly, Don Cheadle, Bruce Greenwood, John Goodman, Brian Geraghty, Tamara Tunie, Nadine Velazquez, Melissa Leo, Ravi Kapoor

Als die Linien-Maschine des Piloten Whip Whitaker (Denzel Washington) in schwerem Unwetter eine Fehlfunktion hat und ein Absturz unausweichlich scheint, manövriert Whitaker das Flugzeug tollkühn zu einer kontrollierten Bruchlandung und rettet dadurch das Leben von hunderten Passagieren. Er wird zum gefeierten Helden. Die nachfolgenden Untersuchungen des Zwischenfalls bringen jedoch zum Vorschein, dass Whitaker während des Fluges unter Drogen- und Alkoholeinfluss stand. Die Fluglinie versucht, dieses schmutzige kleine Detail vor der Öffentlichkeit unter Verschluss zu halten. Doch ein für die Ermittlungen gegründeter Untersuchungs-Ausschuss treibt Whip Whitaker in die Enge. Seine einst gefeierte Heldentat könnte zu einer Anklage vor Gericht führen. Der Pilot gerät immer stärker unter Druck, kann die Finger aber trotzdem nicht von Alkohol und Drogen lassen.

Die große Sehnsucht der Judith Hearne GB, 1987 ( The Lonely Passion of Judith Hearne)
Drama
Regie: Jack Clayton
Darsteller:
Maggie Smith, Bob Hoskins, Wendy Hiller, Marie Kean, Ian McNeice, Alan Davlin

Die vereinsamte alternde Jungfer Judith Hearne hält sich im Dublin der fünfziger Jahre durch Klavierunterricht über Wasser, lebt in Pensionen und ertränkt ihren Kummer heimlich in Alkohol. Als sie den eben aus den USA zurückgekehrten Bruder ihrer Pensionswirtin kennenlernt, scheint sich ihr Schicksal zum Besseren zu wenden. Zwischen beiden entspinnt sich eine Romanze, die Judith neue Hoffnung gibt. Sie ahnt nicht, dass James glaubt, sie sei wohlhabend, und es auf ihr Geld abgesehen hat.

Rio Bravo USA, 1959
Western
Regie: Howard Hawks
Darsteller:
John Wayne, Dean Martin, Ricky Nelson, Angie Dickinson, Walter Brennan, Ward Bond, John Russel

John T. Chance ist Sheriff in der Stadt Rio Bravo. Als er den Mörder Burdette einsperrt, geraten er und sein Gehilfe Stumpy in große Bedrängnis, da der Bruder des Täters das Gefängnis stürmen lassen will. Der stadtbekannte Säufer Dude, der vor einer unglücklichen Frauengeschichte sein Stellvertreter war, und der junge Revolverheld Colorado schließen sich Chance an. Burdettes Männer nehmen Dude als Geisel, um den Mörder freizupressen. Am Rande der Stadt kommt es zum Showdown. Chance und seine Männer können die Schießerei mit Hilfe von ein paar Stangen Dynamit für sich entscheiden.

Für Elise D,2012
Drama
Regie: Wolfgang Dinslage
Darsteller:
Jasna Fritzi Bauer, Christina Große, Hendrik Duryn, Katharina Eckerfeld, Annekathrin Bürger, Marie-Anne Fliegel, Hilmar Eichhorn

Seit dem Tod ihres Vaters lebt die fünfzehnjährige Elise (Jasna Fritzi Bauer) allein mit ihrer Mutter Betty (Christina Grosse). Trotz ihres jungen Alters muss Elise auf ihre Mutter aufpassen, denn Betty ist Alkoholikerin. Als nach unzähligen verkorksten Beziehungen ein gestandener, alleinerziehender Vater (Hendrik Duryn) in Bettys Leben auftaucht, scheint sich das Blatt zu wenden.

Smashed USA, 2013
Drama
Regie: James Ponsoldt
Darsteller:
Mary Elizabeth Winstead, Aaron Paul, Megan Mully, Nick Offerman, Octavia Spencer

Kate Hannah und der Songschreiber Charlie sind ein junges und glückliches Ehepaar. Die beiden lieben es, sich jeden Abend zu betrinken und zu feiern. Dies geht jedoch soweit, dass Kate bereits morgens mit dem Alkoholkonsum beginnt. Als sich die Grundschullehrerin nach einer durchzechten Nacht vor ihrer Klasse übergibt, behauptet sie, schwanger zu sein. Die Schulleiterin erfährt von dem Vorkommnis und zeigt sich besorgt. Der stellvertretende Schulleiter Dave rät Kate, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, mit deren Hilfe er selbst seit neun Jahren trocken ist. Besondere Hilfe erhält Kate von Jenny , die ihre Sucht durch Backen verdrängt. So gut es Kate innerhalb der Gruppe auch geht, in ihrem häuslichen Umfeld wird es immer schwieriger. Charlie lebt noch immer ein wildes Leben, geht in Clubs und feiert mit seinen Freunden. Um den Entzug zu bestehen, bittet Kate ihren Mann, ebenfalls abstinent zu leben. Außerdem muss sie sich nüchtern endlich mit dem konflikreichen Verhältnis zu ihrer Mutter auseinandersetzen.

Im Rausch der Sterne USA, 2015
Drama
Regie: John Wells
Darsteller: Bradley Cooper, Sienna Miller, Daniel Brühl, Emma Thompson, Omar Sy, Matthew Rhys, Uma Thurman, Alicia Vikander; Lily James, Sarah Greene, Sam Keeley, Riccardo Scamarcio, Henry Goodman

Statistisch betrachtet prädestiniert der Job des Chefkochs noch mit am meisten zur Drogenabhängigkeit: Ablöschen mit Wein (“Einen für das Mahl, zwei für den Chef.”), Koksen gegen den Dauerstress und das Vergessen unliebsamer Gäste, etc. Dementsprechend ist Adam Jones (Bradley Cooper), seines Zeichens Chefkoch eines Pariser Edel-Restaurants, zu Beginn seiner Geschichte ganz tief drin in den Drogen. Nachdem er wegen seines wiederholten Konsums und diverser Ausfallerscheinungen in Schimpf und Schande entlassen worden ist, versucht er sich zu rehabilitieren: Um das zu tun, stellt Adam Jones ein Team aus Spezialisten und Außenseitern zusammen, um mit ihnen das weltbeste Restaurant zu eröffnen – ein hehres Ziel und Rezeptur für ein komplexes Menü voller Widerstände und Überraschungen.

In den Wind geschrieben USA, 1956
Melodram
Regie: Douglas Sirk
Darsteller: Rock Hudson und Lauren Bacall

Die Hadleys sind eine wohlhabende Familie, die im Öl-Geschäft tätig sind. Der Vater Jasper Hadley (Robert Keith) legte Wert darauf, dass seine Kinder Kyle (Robert Stack) und Marylee (Dorothy Malone), die keine Mutter mehr haben, mit Mitch Wayne (Rock Hudson), dem Sohn eines Freundes aufwachsen, der aus ärmeren Verhältnissen stammt. Von Anfang an sind die Rollen klar verteilt: Kyle hat seit jeher ein Alkoholproblem, Marylee ist schon immer in Mitch verliebt und ist ansonsten das “bad girl”, das raucht, trinkt und respektlos mit Männern umgeht. Mitch hingegen wirkt als einziger der Drei verantwortungsbewusst und erwachsen. Gut und Böse befinden sich in klassischer Opposition. Eines Tages lernen Mitch und Kyle die Sekretärin Lucy Moore (Lauren Bacall) kennen und verlieben sich beide in sie. Schließlich heiraten Kyle und Lucy. Marylee wirbt um Mitch aber der hat nur Augen für Lucy. Das stört die Ordnung, da der Vater sich immer Mitch als Schwiegersohn gewünscht hatte. Schließlich überschlagen sich die Ereignisse. Es geht um Tod, Schuldgefühle, Fehlgeburten, Eifersucht und alles was ein klassisches Melodram braucht.

Ohne Limits USA, 2011
Verfilmung des Romans von Alan Glynn
Regie: Neil Burger
Darsteller:
Bradley Cooper und Robert De Niro

Seine Kreditkarte war noch nie Ohne Limit, und auch ansonsten befindet sich sein Leben nicht gerade auf der Überholspur: Eddie Moras (Bradley Cooper) ist schlicht das, was man einen Loser nennt. Eigentlich schimpft er sich einen Schriftsteller, doch sein erster Roman ist seit Jahren im Limbo der Vorvollendung gefangen; mit Gelegenheitsjobs als Texter schlägt er sich durch. Doch als seine Freundin Lindy (Abbie Cornish) ihm den Laufpass gibt, geht es endgültig bergab mit Eddie.
Eines Tages begegnet Eddie seinem Ex-Schwager Vernon (Johnny Whitworth), der dem vollkommen abgewrackten Eddie anbietet, eine neue Designerdroge mit dem obskuren Namen NZT zu testen, die phänomenale Auswirkungen auf das Ausschöpfen ungenutzter Areale im Gehirn haben sollen. Was in der Theorie eher trocken klingt, zeitigt ungeahnte Erfolge. Innerhalb kürzester Zeit bringt Eddie es zum Überflieger, da er kraft der Wunderpille Informationen in optimaler Weise verarbeiten und kreativ nutzen kann. Seine Gehirnkapazität scheint quasi grenzenlos – Ohne Limit. Nebenwirkungen wie erhöhtes Suchtverhalten oder die brutale Ermordung seines Ex-Schwagers erscheinen da nebensächlich. Doch als Eddie den zwielichtigen Finanzmakler Carl Van Loon (Robert De Niro) kennen lernt und auch Lindy, mit der Eddie nach seiner vermeintlich positiven Wandlung wieder verkehrt, ins Fadenkreuz einer geheimnisvollen Bedrohung gerät, muss Eddie sich fragen, ob die schöne neue Drogenwelt die Risiken tatsächlich lohnt.

Glassland Ire, 2016
Drama
Regie: Gerard Barrett
Darsteller:
Jack Reynor, Toni Collette, Will Poulter, Michael Smiley, Shashi Rami, Harry Nagle, Gary O'Nualláin, Thomas Brennan

Der junge Taxifahrer John (Jack Reynor) lebt gemeinsam mit seiner alkoholkranken Mutter Jean (Toni Colette) in einer Sozialwohnung in Dublin. Er ist bemüht, seine Mutter von der Drogensucht loszubekommen und die Familie wieder zusammenzubringen. Doch Jean macht es ihm nicht gerade leicht und so kommt es nicht selten vor, dass John seine Mutter kaum ansprechbar vorfindet, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt. Als Jean erneut wegen einer Überdosis im Krankenhaus landet, will John seine letzte Hoffnung in eine private Entzugsklinik setzen. Um die nötigen finanziellen Mittel für die Institution aufzubringen, sieht er sich jedoch gezwungen, sich mit der Unterwelt der irischen Hauptstadt vertraut zu machen und sich außerhalb der Gesetzesgrenzen zu bewegen.

Alki, Alki D, 2015
Drama
Regie: Axel Ranisch
Darsteller:
Heiko Pinkowski, Peter Trabner, Christina Große, Thorsten Merten, Oliver Korittke, Eva Bay, Robert Gwisdek, Delphine Pinkowski, August Pinkowski, Paul Pinkowski, Claudia Jacob, Iris Berben

Tobias ist mit Anika verheiratet, beide haben drei gemeinsame Kinder. Mit seinem Kompagnon Thomas betreibt Tobias ein Architekturbüro. Eigentlich könnte er ein glücklicher Mann sein. Doch Tobias ist Alkoholiker und in Wahrheit mit der Flasche verheiratet. Und deshalb spielt sein bester Freund „Flasche“ auch die eigentliche Hauptrolle in seinem Leben. Flasche begleitet ihn durch jede Lebenssituation, seit Tobias als Jugendlicher seinen ersten Schluck getrunken hat. In Begleitung von Flasche ist jeder Disko-Besuch und jede Party-Nacht noch schöner – und wilder und irrealer, auch wenn am nächsten Morgen der Kater unausweichlich ist. Doch was ist die beste Medizin gegen einen Kater? Natürlich der nächste Schluck vom guten Tropfen. Der Druck auf Tobias steigt. Seinem Kompagnon Thomas bereiten seine Eskapaden nur noch Schwierigkeiten. Und auch das Familienleben gerät zunehmend aus dem Lot. Als Tobias und seine Familie durch seine Trunkenheit am Steuer nur knapp einem Unglück entgehen, beginnt er, sein Trinkverhalten zu überdenken. Er kommt zur Erkenntnis, dass ihm die Freundschaft zu Flasche nicht gut tut. Doch als er seinen besten Freund loswerden will, ist es längst zu spät. Denn sein allzu anhänglicher Begleiter "Flasche" ist schließlich kein Geringerer, als Tobias Alkoholsucht selbst. Und niemand ist besser darauf trainiert, jegliche Besserungsversuche zu sabotieren.

Don' worry, weglaufen geht nicht USA, 2018
Drama, Biografie
Regie: Gus Van Sant
Darsteller:
Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Rooney Mara, Jack Black, Carrie Brownstein, Kim Gordon, Emilio Rivera, Udo Kier, Beth Ditto, Santina Muha, Angelique Rivera

John Callahan (Joaquin Phoenix) hat keine Ahnung, wo sein Leben einmal hingehen soll, und verbringt deswegen die meiste Zeit mit Saufen und Partys. Doch genau das wird ihm eines Tages zum Verhängnis, als er mit dem Spaßvogel Dexter (Jack Black) unterwegs ist, der alkoholisiert am Steuer einschläft und einen Unfall baut. Dexter selbst hat nur ein paar Kratzer, John hingegen ist für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt. Seine Lebenslust und seinen Sinn für Humor verliert er dadurch jedoch nur vorübergehend. Vielmehr findet er dank ihnen bald wieder zurück ins Leben, zudem kann mit Hilfe einer skurrilen Gruppe der Anonymen Alkoholiker um den charismatischen Donny (Jonah Hill) sogar seine Sucht überwinden – und die Liebe finden. Schlussendlich entdeckt er sein Talent fürs Zeichnen und wird mit seinen schockierend-schwarzhumorigen Cartoons weltberühmt...

Der Sportpenner D, 2018
Komödie
Regie: Oliver Korittke, Florian Mortan
Darsteller:
Oliver Korittke, Wilson Gonzales Ochsenknecht, Detlef Bothe, Mirijam Verena Jeremic, Renato Schuch

Charlie Meinhart (Oliver Korittke) war einst ein erfolgreicher Broker, doch mittlerweile lebt er auf einer Parkbank und hat sich ganz dem Alkohol verschrieben. Erst als ihn sein Leben als Rumtreiber in die Stadt Biarritz im Südwesten Frankreichs verschlägt, ändert sich das: Ihm fallen ein Paar Laufschuhe in die Hände, er fängt an, Sport zu treiben und wird schließlich von allen nur noch Sportpenner genannt...

Vollgas A, 2001
Drama
Regie: Sabine Derflinger
Darsteller:
Henriette Heinze (Evi), Gregor Bloeb (Leo), Harald Windisch (Jakob), Carmen Gratl (Andrea), Simon Schwarz (Toni)

Immer am Limit, immer mit Vollgas - so lebt Evi, die junge Saisonkellnerin und allein erziehende Mutter in einem österreichischen Wintersportort. Wenn sie unterwegs ist, kümmert sich ihre ältere Schwester um ihre kleine Tochter Paula. Die Freiräume zwischen Beruf und Mutterrolle sind spärlich. Aber Evi will ihr Leben genießen. Wenn sie trinkt, ist sie ganz sie selbst: hemmungslos, frei und gut drauf. Sie glaubt, ihr Leben im Griff zu haben.Bald gerät sie an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit ...

Die Beschissenheit der Dinge B,NL, 2009 (De helaasheid der dingen)
Verfilmung des Romans von Dimitri Verhulst
Tragikomödie
Regie: Felix van Groeningen
Darsteller: Valentijn Dhaenens, Kenneth Vanbaeden, Koen De Graeve, Wouter Hendrickx, Johan Heldenbergh, Bert Haelvoet

Der 13-jährige Gunther lebt gemeinsam mit seinem Vater, dem Säufer und Nichtsnutz Marcel Strobbel alias "Celle" und seinen drei ebenso abgewrackten Onkeln Lowie, Pieter und Koen bei seiner liebenswürdigen Großmutter Meetje. Die hat ihre Söhne bei sich aufgenommen, nachdem diese es alle fertigbrachten, ihre Ehen zu ruinieren. Es sind die bewegten Zeiten der Achtzigerjahre. Während sich die alte Dame abrackert, sind die vier arbeitslosen Männer mit wenig anderem beschäftigt, als die Ehre der Strobbes in der Dorfkneipe und bei Großereignissen wie dem Weltrekordversuch im Dauerbiertrinken zu verteidigen. Und Gunther ist immer wieder mit dabei. Zwanzig Jahre später versucht Gunther seine Geschichte zu Papier zu bringen. Doch aufgrund seiner Vergangenheit plagt ihn die Angst, dass er genauso werden könnte wie sein Vater. Gelingt es Gunther, seinen vorgezeichneten Weg zu verlassen?

Der Rausch DK/S, 2020 (Druk/Another Round )
Tragikomödie
Regie: Thomas Vinterberg
Darsteller: Mads Mikkelsen (Martin), Thomas Bo Larsen (Tommy), Lars Ranthe (Peter), Magnus Millang (Nikolaj), Maria Bonnevie (Trine), Susse Wold (Rektor), Helene Reingaard Neumann (Amalie)

Martin ist Lehrer, und zwar ein dröger. Das haben sowohl seine Schüler wie deren Eltern bemerkt und sich darüber beschwert. Da kommt ihm und drei Kollegen mit gleichen Problemen die These des Psychiaters Finn Skåderud gerade recht: der Mensch komme mit zu niedrigem Alkoholgehalt im Blut zur Welt! Also heben sie – mit streng „wissenschaftlichen“ Methoden – den Pegel wie empfohlen auf 0,5 Promille und bald auch darüber hinaus. Rasch erzielen sie die schönsten Lehrerfolge und machen sich damit bei den Schülern wie ihren Eltern beliebt. Doch dann hat ein planmäßig durchgeführter Alkoholexzess schlimme Konsequenzen … In seiner ebenso beschwingten wie beschwipsten Sozialsatire feiert Thomas Vinterberg den Rausch und beklagt gleichzeitig seine Folgen. Klarsichtig analysiert er die „Volksdroge“ Alkohol als einen Katalysator gesellschaftlicher Spannungen wie als soziales Bindemittel.



 


                                

Fortsetzung folgt.......




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